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Offener Brief der Hamburger Freizeitunternehmen an die Stadt HH

Offener Brief der Hamburger Freizeitunternehmen an die Stadt Hamburg

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Tschentscher,
sehr geehrte Frau Senatorin Dr. Leonhard,
sehr geehrte Herren Senatoren Westhagemann, Grote, Dr. Dressel und Brosda,
sehr geehrter Herr Bundesminister der Finanzen und ehemaliger Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz,

die Corona-Krise hat uns alle fest im Griff. Es geht um die Gesundheit von Millionen, um unsere Zukunft – aber auch um unsere Wirtschaft.

Wir sind froh und dankbar, wie schnell vielen unserer MitarbeiterInnen über staatliches Kurzarbeitergeld geholfen werden kann. Die Bundes- und Landespolitik agiert aktuell im Minutentakt und bringt laufend neue Hilfspakete und Gesetzesänderungen auf den Weg. Das ist großartig, denn auch für Sie alle ist diese Situation neu.

An Freizeitvergnügen denkt dabei im Moment sicher niemand – über Freizeitunternehmen spricht auch niemand. Doch unsere Branche ist mit am härtesten betroffen: Von heute auf morgen wurden alle Freizeitaktivitäten ausnahmslos eingestellt und alle Betriebe zwangsgeschlossen, es fließen keinerlei Einnahmen mehr. Wir gehören fast alle zum typischen Mittelstand mit 11 bis 250 MitarbeiterInnen. Aktuell erreichen genau diese Unternehmen jedoch noch kaum konkrete Hilfsangebote. Uns allen ist klar: Gesundheit geht vor, Freizeitvergnügen hat momentan keinerlei Priorität. Dafür haben wir volles Verständnis.

Aber auch wir sind ein Wirtschaftszweig – in Hamburg sogar ein großer! Und wir haben große Sorgen, wie lange wir trotz bereits gestarteter Hilfen wie Kurzarbeit durchhalten können.

Konkret geht es nur in Hamburg allein bei den hier unterzeichnenden Freizeitbetrieben um mindestens 2.000 Arbeitsplätze. Die gesamte Freizeitbranche Hamburgs hat viele Tausende mehr. Menschen, die ihre Arbeit und die Freude, die sie anderen damit geben können, lieben – und die davon leben.

2019 hatten wir zusammen über 4 Millionen glückliche BesucherInnen in unseren Freizeitstätten! Es geht also auch darum, wie wir nach dem Tal der Tränen wieder Freude und Zuversicht in die Gesichter der Hamburgerinnen und Hamburger zaubern können. Wenn das Schlimmste überstanden ist, dann wollen sie raus, sich bewegen, etwas gemeinsam unternehmen. Sie wollen klettern, ins Kino, Trampolinspringen, zum Fitness, bowlen, gemeinsam Spiele spielen, Abenteuer erleben – und wieder LEBEN!

Doch wo? Denn viele von uns wird es dann nicht mehr geben – es sei denn, Stadt und Bund schaffen JETZT schnell unkomplizierte Hilfen und Klarheit.

Natürlich sind unsere Unternehmen und Herausforderungen vielfältig und individuell unterschiedlich – nachfolgend haben wir die meistgenannten Sorgen und Forderungen formuliert und bitten Sie um kurze Aufmerksamkeit auf diese Kernthemen der Hamburger Freizeitbetriebe:

  • Entschädigungen

Das Infektionsschutzgesetz sieht Entschädigungen für Unternehmen vor, die auf Basis dieses Gesetzes durch die Behörden zwangsgeschlossen werden. Wir sind solche Unternehmen.

Unklar ist aber: Wofür genau gibt es Entschädigungen, wer ist dafür zuständig, wie hoch sind sie und vor allem: Wann kommen sie?

Niemand kommt auf uns zu und niemand ist für uns erreichbar. Bitte schaffen Sie Klarheit!

  • Mieten

Freizeit- und Sportunternehmen wie wir brauchen für ihr Geschäft riesige Flächen von vielen Hunderten bis Tausenden von Quadratmetern. Diese sind in aller Regel gemietet. Die Miete für riesige Flächen ist ebenfalls riesig und fällt auch in Schließzeiträumen an – denn VermieterInnen leben von diesen Einnahmen. Hier braucht es eine staatliche Lösung.

Wir fordern eine Art „Kurzmietengeld“, bei dem der Staat anteilig die Mieten von privaten Unternehmen übernimmt! Würde der Staat zum Beispiel mit 60% der Mietkosten in der Zeit der Schließung einspringen, könnten Vermieter und Mieter sich über die Differenzbeträge verständigen.

  • Minijobber & studentische Aushilfen

Die Sport- und Freizeitbranche beschäftigt zahlreiche Minijobber und studentische Aushilfen. Nicht, weil sie es sich leicht machen will, sondern weil das zu einem Geschäft, das vornehmlich abends und am Wochenende stattfindet und viele Köpfe in vielen Schichten braucht, einfach passt. Damit schaffen wir Zuverdienst und Perspektiven für Menschen, die von ihrem Hauptberuf nicht leben können oder ihre Ausbildung finanzieren müssen. Und genau diese Menschen werden nun im Stich gelassen – denn Minijobber und studentische Aushilfen haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld.

Hier muss eine Lösung her! Wir wollen diese MitarbeiterInnen nicht verlieren, da sie fester Bestandteil unserer Wiederaufbaupläne sind, aber wir können sie nicht über Monate ohne jegliche Einnahmen aus eigener Tasche finanzieren.

  • Finanzierungshilfen & Subventionen für den Mittelstand

Der Staat verspricht für gesunde Unternehmen, die einzig durch die COVID-19 Pandemie in Schwierigkeiten gekommen sind, Hilfen in Milliardenhöhe vor allem durch Kredite der KfW über die Hausbanken. Das ist großartig! Die Banken allerdings tragen weiterhin einen Teil des Risikos und schaffen somit verständlicherweise Hürden, um sich selbst abzusichern.

Wir fordern: Der Staat muss die Banken zu 100% von der Haftung freistellen, damit Hilfen schnell und unkompliziert bei denen ankommen, die sie brauchen! Uns ist klar, dass die Bearbeitung Zeit benötigt und wir tun alles, um diese aus eigenen Mitteln zu überbrücken, trotz 100% Umsatzausfall. Doch wir brauchen schnelle Prozesse, denn es wird von Woche zu Woche für viele Betriebe finanziell immer enger werden.

Wir fordern daher zusätzlich Subventionen für den Mittelstand – denn Kredite verschieben das Problem nur, lösen es aber nicht. Als mittelständische Unternehmen fühlen wir uns aktuell im Stich gelassen: Zuschüsse ohne Tilgungspflicht erreichen momentan nur Kleinstunternehmen und Konzerne. Wir aber stehen vor einem riesigen Stapel bürokratischer Anträge mit vielen „Wenns“ und „Abers“, ohne Aussicht auf schnelle Hilfe.

  • Unsicherheit über die nächsten Monate

Wir verstehen, dass eine Situation wie die aktuelle noch nie dagewesen ist und es keine Pläne in den Schubladen gibt. Aber wir brauchen eine grobe Perspektive, allein schon, um unsere Liquidität sinnvoll planen zu können. Die Banken verlangen das auch von uns, wenn wir Kredite wollen! Reden wir von zwei Monaten, sechs, oder zwölf?

Keiner von uns glaubt, dass das Leben in Hamburg ab 1. Mai wieder in vollem Gange sein wird, wie die aktuellen Verfügungen es als Schließzeitraum aktuell noch vorsehen. Wir sind auch bereit, hier unsere gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und Menschen zu schützen, indem sie nicht in Massen zu Sport- und Freizeitaktivitäten gehen. Aber wir brauchen einen schrittweisen Exitplan, um nicht zugrunde zu gehen: Ab wann können wieder Gäste – vielleicht in kleineren Gruppen mit entsprechenden Schutzvorkehrungen – zu uns kommen?

Ja, wir brauchen Sie als PolitikerInnen, um in Situationen wie diesen zu unser aller Wohl Entscheidungen zu fällen und uns vor allem schnell zu helfen. Ja, wir brauchen auch einzelne Experten, die die Gesamtsituation fachmännisch beurteilen.

Aber der Schwarm ist immer intelligenter als der Einzelne. Wir kennen unsere Branche besser als jeder andere. Deswegen solidarisieren wir uns, unterstützen uns gegenseitig und finden gemeinsam Ideen und Lösungen. Gemeinsam wollen wir auch nach der Krise Corona wieder aus den Köpfen der HamburgerInnen bekommen und ihnen wieder Lust am Leben schenken.

Hören Sie sich unsere Ideen an, nehmen Sie sie an und bitte handeln Sie!

Bitte geben Sie unserer Branche in den nächsten Tagen einen Gesprächstermin, damit wir gemeinsam an einem Tisch konkrete Pläne schmieden können! Damit Hamburg auch und besonders nach der Krise noch Orte der Freude und Bewegung hat.

Hochachtungsvoll,

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Initiative der Hamburger Freizeitbetriebe in der der Corona-Krise

Ansprechpartner für die Presse:
Isabel Albrecht
Mobil: +49 175 417 38 10
E-Mail: isabel.albrecht@jumphouse.de

Christian ErenyiOffener Brief der Hamburger Freizeitunternehmen an die Stadt HH
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